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Meine These heute: Auch in Zeiten großer Ungewissheit kannst du Pläne schmieden, zielgerichtet leben und deinen Alltag aktiv gestalten!
In diesem Artikel zeige ich dir 10 Dinge, die du auch in stürmischen und wandlungsvollen Zeiten noch kontrollieren kannst.


Aber ich fange mal vorne an: Wie sieht es denn bei dir aktuell so aus? Hast du deine Jahresplanung 2021 fertig? Urlaube, Reisen, Arbeitszeiten, alles eingetütet? Birthe und ich haben unsere Betriebsferien, Seminare, Aktionen und Kursangebote seit letzter Woche im Kalender stehen…

Ach so? Du meinst, es lohnt sich nicht, vorauszuplanen, weil im Moment eh nichts so richtig planbar ist? Reine Zeitverschwendung? Oder zumindest mit dem Risiko verbunden, enttäuscht zu sein, wenn wieder die Urlaube ausfallen und Feste nicht im großen Kreis gefeiert werden können?

Oh, du gehörst eher zu denen, die sich einen groben Plan zurechtlegen, aber viiiiel Puffer einrechnen, weil die Schulen erneut schließen und die Kinder das Arbeiten im HomeOffice erschweren könnten?

Hach ja… seufz. Planung in unplanbaren Zeiten: wie soll das gehen?

Bei Nebel den sicheren Hafen verlassen?

Wir leben in Zeiten großer Ungewissheit.

Ja, das Jahr 2020 hat uns gelehrt: erstens kommt es anders, und zweitens als man denkt.
Wir haben erkannt, dass neben Plan A und Plan B auch einfach viel Improvisationstalent und Veränderungsbereitschaft gefragt sind.
Gleichzeitig sehnen sich die meisten nach einer Rückkehr zur Normalität. Also ich meine: so, wie wir sie vor Corona kannten…
Okay, wir haben verstanden, dass es bis auf Weiteres kein Leben ohne Corona geben wird. Dass das Leben mit Corona die neue Normalität werden wird.
Aber wie soll man sich darauf einstellen? Wie soll man da sein Leben planen und steuern, zielgerichtet auf etwas Erstrebenswertes hinarbeiten, sich auf etwas freuen?

Oder kann man vielleicht ganz gut leben ohne Plan?

Nein, nicht so richtig, glaube ich. Der Arbeitgeber will trotz Corona wissen, wann die Angestellten 2021 Urlaub machen werden. Und andere  Lebensereignisse machen auch vor Corona nicht Halt: hier wird geheiratet, dort ein Kind geboren, jener Teenager wird im Sommer eine Ausbildung beginnen, und auch Einschulungen, Schulwechsel und runde Geburtstage wird es geben…

Irgendwie braucht das Jahr doch ein Gerüst, an dem wir uns entlanghangeln und unser Familienleben organisieren können, oder?

Keine Bange: auch in Zeiten von Ungewissheit gibt es Beständigkeit!

Ich möchte heute Mut machen: ich bin überzeugt davon, dass wir auch in Zeiten von Ungewissheit in einem gewissen Umfang Pläne schmieden und den Alltag aktiv gestalten können. Denn bei allen Unwägbarkeiten gibt es doch immer auch Elemente in unserem Leben, die beständig sind und bleiben.

Warum ist mir Beständigkeit ein Anliegen?

Weil sie uns Halt gibt. Sicherheit. Orientierung. Weil sie es ist, die uns ermöglicht, Neues zu wagen und über uns hinauszuwachsen. Kreativ zu sein und die Komfortzone zu verlassen.

Suche die Beständigkeit. Finde den Fels in der Brandung.

Wo also finde ich auch im Jahr 2021 Beständigkeit?

Die Ungewissheit selbst ist beständig

Nach 2020 ist eines sicher: dass die Ungewissheit noch für längere Zeit bestehen bleiben wird.

Selbst wenn Anfang des Jahres 2021 vielleicht die ersten Impfzentren ihre Arbeit aufnehmen können, so dauert es ersten Berechnungen zufolge doch mindestens 2 Jahre, bis unsere Gesellschaft in einem nennenswerten Umfang gegen Corona geimpft sein wird. Und wir wissen nicht, welche Schutz- und Vorbeugungsmaßnahmen uns noch erwarten. Überhaupt: was sonst noch so alles passieren wird.

Diese Ungewissheit selbst ist jedoch beständig und verlässlich…!

Unsere Wurzeln

Auch unsere Herkunft, unsere Wurzeln haben Bestand. Daran ändert weder Corona noch sonst irgendeine Laune der Natur etwas. Wir können uns darauf verlassen und wissen, was wir daran haben (oder auch nicht). Hier finden wir Beständigkeit.

Unsere Werte

Unsere Werte und Überzeugungen haben ebenfalls Bestand, trotz Corona. Ja, auch unsere alten Glaubenssätze… Wenn Corona uns bis jetzt nicht aus unseren Grundfesten gehoben hat, dann stehen die Chancen gut, dass wir auch in 2021 stabil bleiben.
Manch einer hat 2020 erlebt, wie sein Vertrauen erschüttert wurde. Hier ist es wohl wahrscheinlich, dass sich daran auch in 2021 nicht viel ändern wird.

Unsere Integrität

Wer wir sind, wie wir mit Herausforderungen umgehen, wie wir uns selbst und anderen Menschen begegnen – all das ändert sich nicht allein dadurch, dass die Zukunft ungewiss und die Zeiten unruhig sind. Auf uns selbst ist Verlass.

Wurzeln, Werte, Integrität. Das ist fest verankert und gibt uns Halt.

Wonach wir uns sehnen und was wir brauchen

Weiter oben schrieb ich bereits: Beständigkeit gibt uns Orientierung und Sicherheit. In Zeiten großer Ungewissheit geraten bei vielen Menschen auch noch andere Bedürfnisse in Mangel: Wenn wir nicht wissen, wie sich die Dinge entwickeln werden, dann sehnen wir uns unter anderem nach

  • Klarheit & Verstehen
  • Fortschritt & Wachstum
  • Wirksamkeit & Autonomie

Sobald wir jedoch die Zuversicht gewinnen, dass nicht alles außer Kontrolle gerät, sondern dass es Lebensbereiche gibt, die wir selbst noch aktiv beeinflussen und gestalten können, sind o.g. Bedürfnisse leichter zu nähren.

Was also haben wir noch unter Kontrolle?

10 Dinge, die wir kontrollieren können

1. Unseren Informationskonsum

Wir können kontrollieren welche Informationen wir in welchem Umfang konsumieren und wie kritisch wir jeweils damit umgehen. Wir können uns hierzulande auf vielfältigste Weise selbst informieren und über aktuelle Entwicklungen auf dem Laufenden bleiben.

Wenn uns Informationen Angst machen, dann können wir kontrollieren, ob wir uns diesen Informationen weiter aussetzen oder nicht. Wir haben die Wahl, und wir haben die Möglichkeit, nein zu sagen und uns dem Sog der Medien zu entziehen.

Wir haben es außerdem in der Hand, wertschätzend Meinungen auszutauschen (in der nächsten Flaschenpost widmen wir uns diesem Thema). Ich rege an, sich gerade in unsicheren Zeiten ein umfassendes Bild von der Lage zu machen – jenseits von Polemik und Rhetorik. Das heißt: Informationen beschaffen und Meinungen hören, auch außerhalb der eigenen Blase!

Je differenzierter unser eigenes Bild von der Lage ist, desto sicherer fühlen wir uns.

2. Unsere Aufmerksamkeit

Wir kontrollieren, worauf wir unsere Aufmerksamkeit richten. Wir können unsere Aufmerksamkeit ganz bewusst auf Dinge lenken, die Bestand haben.
Denn es gibt sie, diese Dinge, die Bestand haben, ganz egal, was kommt: Geburtstage, Feste, Natur, Jahreszeiten, Tag und Nacht, …

Wir können sie gezielt suchen und uns an ihnen orientieren. Die daraus resultierende Gewissheit, abschätzen und uns darauf einstellen zu können, was als nächstes kommt, ist ein effektives Mittel gegen Hoffnungslosigkeit und Ohnmacht.

Worauf richten wir den Fokus? Das entscheiden wir selbst!

3. Unsere Routinen, Abläufe und Rituale

Ideal für Zeiten der Unbeständigkeit: Rituale pflegen, die von dieser Unbeständigkeit unberührt sind.

Wir haben es in der Hand, woran wir unsere Aktivitäten und Pläne ausrichten: eher an dem, was noch unsicher in der Zukunft liegt oder an dem, was Bestand hat. Ich rege an, Abläufe und Rituale in unsicheren Zeiten ganz bewusst und gezielt an Beständigem auszurichten.

Beispiel: Wenn wir es bisher gewohnt waren, viel zu arbeiten und uns (nur) im Urlaub so richtig zu erholen – der Urlaub (dessen Erholungsfaktor) nun aber wirklich nicht sicher planbar ist, dann können wir uns Rituale in den Alltag holen, die uns Erholung bringen und die unabhängig sind von politischen Entscheidungen und Pandemien.

Hier gilt die Maxime der Gewaltfreien Kommunikation: es gibt unendlich viele Strategien, sich Bedürfnisse zu erfüllen. Wir können uns die Strategien selbst aussuchen. Lasst uns bevorzugt Strategien wählen, die immer und überall umsetzbar sind.

4. Unsere Art, Pläne zu schmieden

Wir können entscheiden, wie wir Pläne schmieden.
Wenn wir herausgefunden haben, was in unserem Leben auch in Krisenzeiten Bestand hat, dann können wir unsere Vorhaben an diesen beständigen Elementen ausrichten. Und: Wir können kontrollieren, ob und welche Pläne wir schmieden und welche nicht.

5. Unsere eigene Meinungsbildung

Die Art und Weise, wie ich mir meine eigene Meinung bilde, unterliegt meiner Kontrolle. Niemand kann mir verbieten, meine Meinung zu ändern. Nur ich allein entscheide, ob ich mir selbst Meinungsänderungen zugestehe. Ich kann entscheiden, wie sehr ich an vergangenen Entscheidungen und Meinungen festhalte.

6. Unsere Gedanken und unsere Reaktion auf das, was andere tun.

Wir können entscheiden, wie wir auf Einflüsse von außen reagieren wollen.
Wir können uns entscheiden zu sagen: Je stürmischer es wird, desto mehr kehre ich ins Hier und Jetzt zurück und besinne mich auf die Gegenwart. Das hat viel mit Achtsamkeit zu tun. Ob und wie wir Achtsamkeit praktizieren haben wir selbst in der Hand.

7. Den Raum, den wir Gefühlen und Bedürfnissen in unserem Alltag geben

Das effektivste Instrument, das ich kenne, um mich in herausfordernden Momenten selbst zu ermächtigen und handlungsfähig zu bleiben, ist die Verbindung zu mir selbst und zu meinen Bedürfnissen. Diese Möglichkeit habe ich auch unter widrigsten Umständen und bei einer völlig unplanbaren Zukunft. Im Hier und Jetzt kann ich herausfinden, was ich fühle und brauche – hierüber habe ich die Kontrolle.
Es ist eine Frage der Priorität: nehme ich mir Zeit und mache ich mir die Mühe, mich mit mir selbst zu verbinden?

8. Unsere Bereitschaft, anzunehmen, was außerhalb unseres Einflusses liegt

Wir können entscheiden, ob wir mit dem Schicksal hadern, oder ob wir die Dinge, die wir nicht ändern können, als gegeben hinnehmen und unsere Energie darauf verwenden, das Bestmögliche daraus zu machen.

Nein, wir sind nicht gezwungen, uns den Widrigkeiten entgegen zu stellen, sie zu bekämpfen und sämtliche Probleme zu lösen.

Wir können bewusst entscheiden zu sagen: wir surfen die Welle. Wir nehmen die Energie auf und nutzen sie fürs Vorankommen. Das ist etwas anderes als „sich mitreißen lassen“. Wenn die Welle uns mitreißt, dann verlieren wir den Überblick. Wir können jedoch beschließen, auf der Welle zu surfen und uns derweil weiterhin aufmerksam umzusehen und unsere Umgebung zu beobachten.

Die Welle surfen, anstatt sie zu bekämpfen. Den Überblick behalten, anstatt einzutauchen.

9. Unser Umgang mit Plänen, die nicht funktionieren

Ein Segen ist es, Vorhaben und Pläne loslassen zu können, wenn sie unrealistisch sind oder absehbar auf Dauer nicht haltbar sind.

Und ob wir an unseren Plänen innerlich festhalten (uns an sie klammern, versuchen, sie auf Biegen und Brechen noch zu realisieren) oder sie (äußerlich wie auch innerlich) loslassen, das entscheiden wir! Wer den Prozess des Bedauerns und Trauerns aus der Gewaltfreien Kommunikation kennt, der hat ein Tool an der Hand, welches das Loslassen erleichtert.

10. Unsere Gefühle

Hier scheiden sich manchmal die Geister: haben wir wirklich die Kontrolle über unsere Gefühle? Die Gewaltfreie Kommunikation sagt: ja! Gefühle entstehen entweder aufgrund unerfüllter Bedürfnisse – wir haben es jedoch in der Hand, diese zu nähren (siehe oben), auch wenn wir uns manchmal sehr fremdbestimmt vorkommen. Oder sie entstehen aufgrund von Gedanken – und auch diese können wir bewusst steuern.

Niemand anderes „macht“ mir meine Gefühle – ich kann das kontrollieren und ich allein bin dafür verantwortlich.


Mein Tipp für Pläne und Ziele

Anstatt sich „SMARTE“ Ziele zu setzen, kann man sich auch vornehmen, auf die eigenen Bedürfnisse zu achten und für deren Erfüllung zu sorgen. Wir gehen in der GFK davon aus, dass es unendlich viele verschiedene Möglichkeiten gibt, sich Bedürfnisse zu erfüllen. Also gibt es ganz sicher auch in schwierigen Zeiten passende Strategien. Falls diese nicht so offensichtlich sind, hilft der Austausch mit der Familie, Freunden oder einem Empathie-Partner.


Unser Kursangebot: Mit Klarheit ins neue Jahr – Rauhnächte ohne Hokuspokus

Hast du Lust, trotz der vielen Unwägbarkeiten das nächste Jahr zu planen?
Reizt es dich, einmal gute Neujahrsvorsätze „in bedürfnisorientiert“ zu formulieren? Dann trage dich ein in die unverbindliche Warteliste unseres neuen Mini-Kurses „Mit Klarheit ins neue Jahr – Rauhnächte ohne Hokuspokus“ (siehe unten).

selective focus photography of lighted candles
Photo by Thilipen Rave Kumar on Pexels.com

Der Kurs startet am 21.12.20 und endet am 6. Januar 2021.
Er orientiert sich an alten spirituellen Rauhnachtsritualen.
Allerdings haben wir die herkömmlichen Aufgaben und Fragestellungen abgewandelt und ganz im Sinne der Gewaltfreien Kommunikation umformuliert. Der Kurs besteht aus 13 E-Mails mit insgesamt 13 Aufgaben, die das Jahr 2020 abschließen und die Weichen stellen für ein maximal selbstbestimmtes 2021.

Das Ergebnis ist ein Plan für unplanbare Zeiten.

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