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Mit dem August sind wir bei uns in NRW auch ins neue Schuljahr gestartet. Und auch, wenn es dieses Mal keine ganz großen Einschnitte wie Schulwechsel oder ähnliches gab, so brachte der August rückblickend doch so manche Veränderung mit sich. Für mich ein Anlass, einige Dinge bei uns in der Familie aber auch bei Leuchtturm Eltern auf den Prüfstand zu stellen.

Familien-Orga – das kann doch bitte auch anders gehen!

Vielleicht hast du ja meine Flaschenpost gelesen: Nach den Sommerferien war ich so gefrustet über Dinge, die bei uns in der Familie liefen, dass ich mit meinem Mann gemeinsam nach neuen Strategien suchte. Unsere beiden „Haupt-Nervthemen“ oder auch „Energiekiller“ Nr. 1 und Nr. 2 waren die wöchentliche Essensplanung und die vielen Aufgaben, die in einem Fünf-Personen-Haushalt plus Hund anfallen.

Kinder kommt meckern, Essen ist fertig!

Beim Thema Essen hatten wir es zuletzt definitiv mit der Bedürfnisorientierung übertrieben. Ich kam mir zeitweise vor wie ein Restaurant. Jeder bestellte was anderes. Und es galt die Devise: „Nich gemeckert ist schon gelobt.“ Zeitweise hatte ich überlegt, komplett in den Streik zu treten. Alle Familienkonferenzen dazu scheiterten, es schien keine Lösung in Sicht.

Umso banaler war dann am Ende die Lösung: Ich stieß auf das Konzept „Ewiger Essensplan“ bei dem einmalig ein Plan für vier oder sechs Wochen erstellt wird. Dieser läuft dann immer wieder (mit kleinen saisonalen oder anderen Änderungen) durch. Optional kann auch jeder Wochentag noch einer Essenskategorie zugeordnet werden wie „Nudelgericht“, „Kartoffelgericht“, „Auflauf“, „Süße Hauptspeise“.

Ich verkündete also meinen Plan – und rief dann zum Mitgestalten auf. Von jedem Familienmitglied sammelte ich einen Zettel mit Lieblingsessen ein. Diese ordneten dann mein Mann und ich gemeinsam den Kategorien zu und erstellten innerhalb weniger Minuten den Plan für vier Wochen. Und was soll ich sagen: Nach fast zwei Monaten sind wir alle damit wirklich happy. Jeder bekommt mal sein Lieblingsessen, die Vorausplanung ist viel, viel einfacher geworden. Und wem ein Essen wirklich mal gar nicht schmeckt, der oder die kann sich vorbereiten und eine Alternative überlegen. Das ist entweder ganz klassisch ein Butterbrot oder eben etwas, das das Kind selbst zubereiten kann und dann vorher nur von uns entsprechend eingekauft wird (Rührei, Pizza, Würstchen aus dem Glas…).

Gemeinsam schaffen wir das!

Mindestens genauso bahnbrechend war für uns die Einführung unseres Familien-Kanban-Boards (siehe Foto). Denn die hat eine immer währende Herausforderung bei uns wirklich deutlich kleiner gemacht. Vielleicht kennst du das ja auch: Gewaltfrei die Kinder zur Mithilfe im Haushalt „zu bekommen“ endet dann doch oft wahlweise in „Wenn…dann…“-Sätzen, Standpauken oder Resignation. „Dann mach‘ ich’s eben doch selbst!“, habe ich wohl mehr als einmal gedacht.

Also habe ich überlegt, um was es hier denn eigentlich geht. Ich habe mir die Bedürfnisse auf beiden Seiten angeschaut (auf Elternseite Unterstützung, Leichtigkeit, Fairness; auf Kinderseite Fairness, Autonomie, Spaß, Orientierung). Die Idee eines Kanban-Boards hatte ich schon vor langer, langer Zeit. Nur in die Umsetzung kamen wir irgendwie nicht. Weil ich mir wieder mal zu viele Gedanken gemacht habe, wie ich es hübsch und übersichtlich gestalten könnte.

Da mein Mann da deutlich pragmatischer ist, fingen wir also einfach an, ganz nach dem Motto „better done than perfect“. Unser eh schon bestehendes Familienboard hat jetzt eine Dreiteilung in „To do“, „Doing“ und „Done“. Immer mal zwischendrin schreiben wir Erwachsenen dort Aufgaben auf wie „Mittagsrunde mit dem Hund“ oder „Tisch decken“. Immer dann, wenn die Aufgaben auch tatsächlich dran sind – und diese von den Kindern eigenständig gelöst werden können.

Die Kinder wählen sich wann immer sie gerade Lust und Zeit haben einen der Zettel und hängen ihn mit ihrem Magneten (wir haben da Fotos der Familienmitglieder drauf) auf „Doing“. Wenn sie fertig sind, wandern Zettel und Magnet auf „Done“. Natürlich hat die Motivation im Laufe der Zeit etwas nachgelassen (auch das machen wir jetzt knapp 2 Monate). Doch am Ende hat abends jede*r mindestens eine Aufgabe erledigt – und die Entlastung dadurch ist spürbar.

Ein paar GFK-Zaubermomente gab es auch schon, so wie neulich abends: Ich mache den Abwasch, mein Sohn steht vor dem Board. „Boah Mama, du hast heute schon richtig viele Aufgaben erledigt. Und nun machst du ganz alleine den Abwasch. Das finde ich nicht fair. Ich trockne jetzt ab, dann sind wir schneller!“

Funktioniert für uns sehr gut: Unser Familien-Kanban-Board.

Tausend Ideen für Leuchtturm Eltern – und noch so wenig „Rest-Jahr“ übrig

Auch bei Leuchtturm Eltern fühlte sich der August wie Aufbruch an. Aus den Vorjahren wusste ich, dass gerade im Herbst die ideale Zeit für Online-Kurse ist. Alle ziehen sich nach dem Sommer wieder etwas in die eigenen vier Wände zurück, draußen wird es ungemütlicher – und Konflikte, die in der Leichtigkeit von Sonne, Ferien und Freizeit in den Hintergrund gerückt sind, wollen nun gerne angeschaut werden. Ideen hatte ich – wie immer – mehr als genug im Kopf. Doch ich weiß inzwischen auch: Sooooo viel passt dann am Ende auch nicht mehr in die noch verbleibenden Wochen des Jahres. Also habe ich alles mal auf ein großes Blatt Papier gebracht und auf die Wochen verteilt.

Einige Ideen durfte ich an dieser Stelle (vorerst) verabschieden. Andere wurden ganz konkret. Und so gerne ich digital plane und arbeite, für den ersten kreativen Prozess brauche ich dann doch immer Stifte, Papier und Klebezettel. So wird es irgendwie greifbarer. Was dabei an Angeboten für den Herbst 2023 rausgekommen ist, liest du im übernächsten Abschnitt. Einige davon sind übrigens bisher noch in einem frühen Planungsstadium. Ich wollte mich da allerdings schon jetzt „committen“. Einerseits, damit du vorausplanen kannst und andererseits, weil ich mich (und das Leben) kenne: Irgendwas kommt sonst immer dazwischen. Eine Kollegin und Flaschenpost-Leserin schrieb mir daraufhin: „Sehr geil! Einfach mal „unfertig“ raushauen! Ich feiere das!“ – Was soll ich sagen? Genau diese Person ist daran nicht ganz unschuldig…

Die erste Planung mache ich immer noch am liebsten auf dem Papier – danach zieht dann alles in meine elektronischen Tools um.

Was sonst noch so im August 2023 los war:

  • Die Sommerferien endeten mit einem zweitägigen Ausflug mit unserer Ältesten: Wir waren in Willingen – sind gewandert, haben geschlemmt und den Skywalk erkundet.
  • Die Kinder haben alle drei neue Hobbys begonnen: Cello, Saxophon und Reiten. Aufregend!
  • Wir haben ein neues Ritual eingeführt: Keks und Kakao, für einen entspannteren Übergang von der Schule in den Nachmittag zu Hause.
  • Auf der Baustelle ging’s weiter (wir ziehen in mein altes Elternhaus) – und zudem ist endlich der Bauantrag eingereicht.
  • Das Kapitel „Armbruch“ ist (fast) abgeschlossen: In einer OP in der zweiten Schulwoche wurden die Drähte gezogen. Die Physio läuft noch bis zu den Herbstferien.
  • Meine Co-Autorin Sabrina und ich haben unser Buch-Exposé an die ersten Verlage rausgeschickt. Nun warten wir gespannt auf Antworten. Drück‘ uns die Daumen!
  • Ein neues Podcast-Interview mit mir ist erschienen. Frank Hoffmann hat mich für den „Haaner Podcast“ zu bedürfnisorientiertem Familienleben und den Grundlagen der Gewaltfreien Kommunikation interviewt. Hier kannst du die Folge anhören.
  • Wiebke von der Familienakademie Duisburg und ich haben eine gemeinsame Beitragsreihe auf Instagram zur GFK gestartet. Die Zusammenarbeit hat uns beiden viel Freude gemacht!

Coming soon – was im Herbst hier so los sein wird

Und hier folgt der Überblick über die im Herbst geplanten Angebote von mir:

Vier Mal Themenfrühstück zu Gewaltfreier Kommunikation im Alltag

All deine Fragen zu einem bestimmten Thema loswerden, direkt in die Umsetzung kommen und Empathie erfahren – darum geht es beim Themenfrühstück! Wir treffen uns in gemütlicher, wertschätzender Umgebung via Zoom. Es gibt Impulse und Input von mir – sowie die Möglichkeit, eigene Anliegen mitzubringen und sich dafür Empathie oder auch Tipps der anderen zu holen. Im Anschluss wird es jeweils ein Handout zum Download geben mit den Inhalten.

Die Termine und Themen:

  • Dienstag, 19.9., 9-11 Uhr: Grenzen setzen, Nein sagen
  • Mittwoch, 27.9., 9-11 Uhr: Geschwisterstreit begleiten
  • Mittwoch, 11.10., 9-11 Uhr: Raus aus der Überforderung – Mithilfe aller im Haushalt
  • Freitag, 20.10., 9-11 Uhr: Umgang mit Wut (eigene und die des Kindes)

Tickets bekommst du hier.

GFK-Basis-Kurs zum Hören

Oft angekündigt – jetzt gehe ich es endlich an. Für alle, die sich die Basis der Gewaltfreien Kommunikation in kleinen, direkt anwendbaren Häppchen in Erinnerung rufen wollen bzw. sie neu lernen wollen. Und zwar ganz zielgerichtet für Eltern – und bewusst hauptsächlich als Audio, damit der Kurs leicht zu konsumieren ist und gut in deinen Alltag passt.

Geplanter Start ist am 23. Oktober – es wird 8 Module geben, die von Woche zu Woche freigeschaltet werden. Mehr dazu ganz bald! Schreibe mir gerne eine Mail mit dem Betreff „GFK-Basis“, dann setze ich dich unverbindlich auf die Warteliste.

Pippi und Michel – erlebnispädagogischer Workshop

Gemeinsam mit Vivica Karlsson möchte ich in diesem Herbst einen neuen Versuch starten für unseren bereits 2022 geplanten, leider nicht zustandegekommenen Live-Workshop. Urprünglich war die Reihe mit Blick auf die Ressourcen der Familien mit energetischen, gefühlsstarken und sensiblen Kindern als Reihe mit 6 Terminen geplant. Vielleicht bieten wir jedoch eine verkürzte Variante an einem Wochenende an?

Falls der Workshop für dich interessant klingt oder du womöglich voriges Jahr bereits auf der Warteliste warst, schreib‘ mir gerne per Mail, wie für dich eine Teilnahme am angenehmsten wäre. Weitere Details folgen bald.

Tschöö Stress, hallo „Slowember“

Auf diese Angebot freue ich mich persönlich am allermeisten: Ab dem 6.11. will ich mit dir gemeinsam den „Slowember“ begehen. Wir sagen dem Stress und der Hektik Lebewohl, schalten einen Gang runter und gehen vorbereitet in die „schönste Zeit des Jahres“, also genießen dieses Jahr wirklich mal den Advent und Weihnachten. Ohne Mental Load, ohne endlose To-Do-Listen…
Wir enden pünktlich zum 1. Advent – vielleicht ja mit einem kleinen, gemütlichen Kaffeekränzchen bei Zoom?

Den gesamten Kurs kannst du in deinem Tempo absolvieren. Es wird zudem begleitende Mails von mir geben sowie die Möglichkeit eines Austauschs mit anderen Teilnehmenden. Ob du letzteres nutzt, ist vollkommen dir überlassen. Weitere Infos folgen in Kürze.

Rauhnächte – Jahresabschluss

Da ich schon von vielen gefragt worden bin: Ich werde – wie auch schon 2022 – irgendeine Form von Reflexion zum Jahresende anbieten. Ob es wirklich ein klassischer Rauhnachtskurs sein wird oder ob ich mir etwas anderes einfallen lasse, dazu liefere ich dir natürlich frühzeitig Details.

Außerdem: Coaching, E-Books, Workbooks, E-Mail-Kurs, Tool-Box Wut

Meine bisherigen Angebote bleiben so wie sie sind zunächst bestehen. Hier findest du alles auf einen Blick. Ganz neu ist beispielsweise auch das E-Book „Weil alle Bedürfnisse zählen – Wertschätzend und klar eigene Grenzen kommunizieren“.

Und was war bei dir im August 2023 los?

Lass mir doch gerne einen Kommentar da! Vielleicht hast du ja sogar selbst auch einen Monatsrückblick verbloggt? Dann verlinke diesen sehr gerne und ich schaue auf deiner Seite vorbei.

Birthe

Mama von Zwillingen und einer Großen, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation und Journalistin, lernt mit Begeisterung neue Dinge. Sie schwankt zwischen Freude und Verzweiflung über ihre lebendige Familie.

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