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Selbstliebe praktizieren

Sag‘ JA – Warum wir endlich aufhören dürfen zu kämpfen

By 4. November 2021September 24th, 2022No Comments5 min read

Kurzer Check bevor du beginnst zu lesen: Wie geht es dir gerade? Und komme mir jetzt bitte nicht mit „Joah, muss“ oder „Soweit ganz gut.“ Nein, so ist diese Frage nicht gemeint. Fühle Mal wirklich in dich hinein. Scanne deinen Körper. Spürst du irgendwo Verspannungen? Beißt du vielleicht die Zähne zusammen oder ziehst deine Schultern hoch? Duckst deinen Kopf nach unten weg? Dann lass‘ los! Versuche es zumindest für einen Moment.

Vielleicht hast du ja Lust auf ein Gedankenexperiment.

Mal angenommen, du wärst jetzt in diesem Moment genau da, wo du immer sein wolltest. Du bist die Mama (oder der Papa) für deine Kinder die (der) du immer sein wolltest: Liebevoll, friedvoll, geduldig, gut gelaunt, lustig… Setze an dieser Stelle gerne ein, was dir wichtig ist. Auch in deiner Beziehung läuft alles rund. Und damit nicht genug: Du liebst deinen Job, gehst voll darin auf – und gleichzeitig hast du ausreichend Zeit und Muße für deine Hobbys.

Wow. Dein Leben ist perfekt. Oder?

Jetzt Mal Hand aufs Herz: Kannst du dir vorstellen, dass du jemals dort sein wirst? Und noch viel wichtiger: Ist das überhaupt erstrebenswert, ein solches „Bilderbuchleben“ zu leben?

Doch in der Realität tun wir leider genau das allzu häufig: Wir laufen ewig einem unerreichbaren Ideal hinterher und sind dabei so blind, dass wir gar nicht mehr rechts und links des Wegesrandes die vielen wunderbaren Dinge sehen.

Es ist als hätten wir Scheuklappen auf, die verhindern, dass wir WIRKLICH leben. Wirklich fühlen. Das Leben mit all unseren Sinnen erfahren und erleben.

Renn nicht mehr weiter. Bleib stehen.
Kämpfe nicht mehr. Gib dich hin.

Veit Lindau

Sollst du denn jetzt keine Ziele mehr haben?

close up photo of dart pins on dartboard
Nichts gegen Ziele. Ziele sind wunderbar. Doch sie sollen auch Spaß machen – und nicht noch mehr Druck.
Foto: Pexels.com

Bitte versteh‘ mich nicht falsch: Natürlich ist es wunderbar, Werte, Ziele und Ideale zu haben. Diese habe ich auch. Es ist nur ein schmaler Grad zwischen Motivation, etwas verändern zu wollen und ungesundem Selbstoptimierungswahn. Oder anders gesagt: Wir neigen dazu, unser Glück und unsere Zufriedenheit an Bedingungen im Außen zu knüpfen:

„Wenn erst Corona vorbei ist und wir wieder ohne Einschränkungen leben können…“

„Wenn wir endlich den Betreuungsplatz bekommen und ich endlich wieder Freiraum habe…“

„Wenn ich es endlich schaffe, mein Kind nicht mehr anzubrüllen und wir alle in Harmonie leben…

Fällt dir bei diesen Sätzen noch etwas auf? Sie liegen alle in der Zukunft. Und das impliziert vor allem: So wie es heute ist, ist es nicht gut genug. So wie ICH heute bin, bin ich nicht gut genug. Um zufrieden und glücklich zu sein, muss ich erst noch anders werden. Oder mein:e Partner:in muss anders werden. Mein Kind. Deutschland. Die Welt…

Du willst dein Kind annehmen wie es ist?
Dann nimm‘ zuerst dich selbst an!

Wir beschäftigen uns hier ja vor allem mit einer glücklichen Eltern-Kind-Beziehung, einem gewaltfreien Aufwachsen unserer Kinder, einer friedvollen Elternschaft. Doch all das setzt eines voraus: Eine glückliche Beziehung zu dir selbst! Ein Annehmen dessen, was ist. Deiner Lebensumstände, deines Rucksacks, den du seit deiner Kindheit mit Nützlichem und weniger Nützlichem gefüllt hast. Ein Erkennen dessen, wer du bist. Was du brauchst. Und was du schon in dir trägst.

„Ich bin okay, so wie ich bin. Ich akzeptiere all meine Seiten und Facetten“

Um dich selbst akzeptieren und annehmen zu lernen ist es wichtig, deine alten Selbstverurteilungen zu identifizieren und sie Schritt für Schritt in Frage zu stellen. Ich mag sehr das Bild einer Forscherin oder eines Forschers die/der mit viel Neugier schaut, was dort alles so verborgen liegt.

Denn erst, wenn wir die Dinge ans Licht holen und annehmen, können wir auch damit beginnen, diese zu verändern. Ganz sanft und spielerisch.

Annahme ist wie fruchtbarer Boden, der einem winzigen Samenkorn erlaubt, sich zu der lieblichen Blume zu entfalten, die zu werden es befähigt ist. Der Boden ermöglicht es dem Samenkorn nur, zur Blume zu werden. Er setzt die Fähigkeit des Samenkorns zum Wachsen frei, die Fähigkeit dazu aber liegt ausschließlich im Samenkorn selbst.

Thomas Gordon

Wie geht das denn nun, mit der Annahme? Also so ganz konkret?

Tja, wie gerne würde ich dir sagen: Mache A, dann bekommst du B. Aber nein, so einfach ist es leider nicht.

Es ist eine lange Reise von der Selbstverurteilung hin zur völligen Annahme aller Gefühle und allem, was dich ausmacht. Doch dass du hier bist, bedeutet ja: Du hast diese Reise bereits begonnen.

person holding a green plant
Annahme ist wie ein fruchtbarer Boden. Was für ein wundervolles Bild! Nimm‘ dich an und blühe auf.
Foto: Akil Mazumder / Pexels.com

Wenn du magst, begleite ich dich ein Stückchen deines Weges – kostenfreier Workshop

Und weil es eben so schwierig ist, bestimmte Situationen anzunehmen oder auch sich selbst anzunehmen mit allen Gefühlen und Bedürfnissen, deswegen habe ich mir zum Start ins neue Jahr etwas für dich ausgedacht:

Ich lade dich ganz herzlich ein, am 19.1.2022 ab 20 Uhr kostenfrei an meinem Workshop zum Thema „Mama-Wut“ dabei zu sein!

Wir nehmen uns etwas zwei Stunden lang Zeit, um dieses Gefühl gemeinsam genauer zu erkunden und ein kleines bisschen mehr unseren Frieden damit zu machen. Also wenn du Lust auf Input, Austausch und Strategien hast, dann melde dich einfach an. Und sag‘ es gerne auch allen Freund:innen und Bekannt:innen weiter.

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Birthe

Mama von Zwillingen und einer Großen, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation und Journalistin, lernt mit Begeisterung neue Dinge. Sie schwankt zwischen Freude und Verzweiflung über ihre lebendige Familie.

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