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Was du dafür tun kannst, dich nicht länger als Mutter überfordert zu fühlen? Das liest du hier in diesem Artikel. Ich gebe dir 5 Impulse und einen Ausblick auf Möglichkeiten, wie du die Kraft der Gemeinschaft nutzen kannst, um dich wieder entspannter und zufriedener in deinem Muttersein zu fühlen. Denn das ist die wichtigste Voraussetzung, wenn du deine Kinder gewaltfrei begleiten möchtest.

Mythos Super-Mamas oder „Bin ich etwa die einzige, die als Mutter überfordert ist?“

Um es kurz zu machen: Nein, bist du nicht! Oftmals reden wir nur nicht offen darüber, wenn wir als Mutter überfordert sind. Denn das hat viel mit unserem Schuld- und Schamgefühl zu tun. Lies hierzu gerne auch meinen Text „Ich bin eine schlchte Mutter“.

Sicher hast du solche Formulierungen auch schon gehört:

  • „Eine gute Mutter spürt, was ihr Kind braucht.“
  • „Auf den Mutterinstinkt ist Verlass.“
  • „Das Muttersein ist angeboren.“
  • „Mutter zu sein ist das natürlichste der Welt.“

Ist das wirklich so? Bitte hinterfrage diese Aussagen einmal kritisch für dich. Für so ziemlich alles gibt es Kurse oder sogar langjährige Ausbildungen. Ins Muttersein werden wir von heute auf morgen einfach „hineingeworfen“. Und dann sollen wir

  1. möglichst viele Dinge anders machen als unsere eigenen Eltern und gleichzeitig
  2. bitteschön auch alles von Anfang an intuitiv und mit Leichtigkeit „richtig“ machen, ohne dabei
  3. auf ein Vorbild schauen zu können und ohne
  4. den einen klaren Weg zu kennen.

Wie willst du als Mutter sein? Was glaubst du, wie du als Mutter sein solltest?

Ich will hier gar nicht näher auf den Muttermythos eingehen. Wenn dich dieses Thema interessiert, lege ich dir zwei Bücher sehr ans Herz: 1. „Mutter. Sein. Von der Last eines Ideals und dem Glück des eigenen Wegs“ von Suanne Mierau und 2. „Die Frau fürs Leben ist nicht das Mädchen für alles!“ von Laura Fröhlich.

Wir schauen uns als nächstes Mal genauer an, warum wir als Mutter so schnell überfordert sind. Woher kommt dieses Gefühl? Denn je besser wir die Ursachen kennen, desto wirksamer können wir an den richtigen Stellen ansetzen und echte Veränderung herbeiführen.

Das Zitat von Nora Imlau hilft dir vielleicht, wenn du dich als Mutter überfordert fühlst.
Diesen Satz können wir Mütter (und Väter) glaube ich alle nicht oft genug hören, oder?

Warum fühlen wir uns als Mutter überfordert?

Als Mutter überfordert zu sein ist also weder ein Wunder noch (leider!) ein Einzelfall. Wie gerade schon beschrieben liegt dies unter anderem am Muttermythos. Es gibt jedoch noch mehr Gründe:

  • Du bist plötzlich sehr fremdbestimmt und sollst ständig verfügbar sein für dein Kind.
  • Das Dorf, was wir brauchen um ein Kind großzuziehen, existiert heute kaum noch.
  • Du hast nicht nur Verantwortung für dich und dein Leben sondern zusätzlich für ein (oder mehrere) andere Menschen.
  • Du bist ständig damit beschäftigt, Gefühle zu begleiten und zu regulieren – die deines Kindes und deine eigenen (und die deines inneren Kindes).
  • Das Leben mit Kindern ist nahezu unplanbar. Gerade für diejenigen, die Struktur und Orientierung brauchen, kann das ganz schön zermürbend sein.
  • Wenn du dein Kind bedürfnisorientiert begleitest, wirst du immer wieder in Situationen geraten, in denen du Bedürfnisse priorisieren musst.
  • Und last but not least: Dein eigener Anspruch an dich selbst und Glaubenssätze, die dir das Leben zusätzlich schwer machen.

Das ist schon eine recht beachtliche Liste, oder? Lass dir also gesagt sein: Es liegt nicht an dir, wenn du dich als Mutter oft überfordert fühlst. Und gleichzeitig ist nicht alles so hoffnungslos wie es scheint. Du kannst selbst aktiv sehr viel dafür tun, um dein Immunsystem in Sachen Stress zu trainieren, also resilienter zu werden. Das bringt dir dann auch deine Leichtigkeit zurück. Was dich wiederum dabei unterstützt, dein Kind liebevoll und annehmend zu begleiten.

5 Impulse, wie du dich seltener als Mutter überfordert fühlst

Ich kann und werde dir hier nicht die eine Pille versprechen, mit der von heute auf morgen alles anders ist. Doch ich kann dir zeigen, wie du wohldosiert und immer leichter loslassen kannst. Indem du dir über deine Bedürfnisse klar wirst, deine eigenen Grenzen erkennst und kommunizierst und dich selbst an die erste Stelle setzt.

Ja, du hast richtig gelesen: Es bringt niemandem etwas, wenn du dich für deine Familie kaputt machst und als Mutter ständig überfordert bist!

Im Grunde hast du drei Möglichkeiten:

  • Du reduzierst den Stress, indem du deinen Alltag umorganisierst.
  • Du veränderst deine Einstellung und deine Reaktion darauf.
  • Du erlernst Methoden (und integrierst diese in deinen Alltag), um deinem Körper und deinem Geist bei der Entspannung zu helfen

Impuls #1 – Kenne deine Energiefresser und Energiequellen

Als Mutter überfordert - Kenne deine Energiefresser und Energiequellen

Dich gestresst und überfordert zu fühlen, hat viel mit deinen unerfüllten Bedürfnissen zu tun. Es ist also absolut wichtig, dass du diese für dich im ersten Schritt zunächst erkennst. Dann kannst du Wege finden, diese im Alltag so gut es geht immer wieder zu versorgen. Denn seien wir mal ehrlich: Wie oft ist es uns möglich, ein Wellness-Wochenende zu machen oder mal alleine in den Urlaub zu fahren? Ich mache das tatsächlich zweimal im Jahr – vor allem jedoch, um die Reset-Taste zu drücken und genauer hinzuschauen: Bin ich noch auf dem richtigen Weg (beruflich und privat)? Dient das, was ich tue, mir und meinen Bedürfnissen?

Oder anders ausgedrückt: Es ist wichtig, dass du als Mutter deine Energiefresser und Energiequellen kennst. Denn nur so kannst du selbstwirksam werden.

Wie wird’s gemacht? – Variante 1

Begib‘ dich doch mal ein paar Tage lang auf Forschungsreise. Schaue dir mit etwas gedanklichem Abstand deinen Alltag an. Du kannst dies auf mehrere Arten tun. Hier mein erster Vorschlag:

  • Setze dich mit Zettel und Stift hin und notiere einen typischen Tagesablauf von dir in all seinen Details – vom Klingeln des Weckers übers Aufstehen, Zähneputzen, Kind in Schule oder Kita begleiten, Wäsche waschen, am Handy sein…
  • Nun gehe jede dieser Notizen durch und entscheide: Ist das eine positive Gewohnheit, also eine, die mir Energie gibt und mich stärkt? Dann bekommt diese ein + Ist es eine negative Gewohnheit bzw. eine, die dir Energie zieht? Dann markiere sie mit einem – Dann gibt es natürlich auch noch „neutrale“ Gewohnheiten. Diese bekommen ein =
  • Verändere zunächst nichts, sondern gehe ganz unvoreingenommen und mit Forscher:innengeist an die Sache ran.
  • Vielleicht hast du ja Lust, die Liste weiter zu ergänzen und weiter bei deiner Selbstbeobachtung zu bleiben?

Der Sinn dieser Übung ist es, dass du dich immer schneller selbst dabei ertappst, welche Dinge sich in dein Leben eingeschlichen haben, die du eigentlich weglassen könntest, weil sie dir mehr Energie ziehen als geben. Ein klassisches Beispiel dafür ist das „Daddeln“ am Handy. Schwupps sind 30 Minuten und mehr vergangen… und selten fühlt es sich für uns wie eine „echte“ Pause an. Oder wie ist das bei dir?

Zu theoretisch? Probiere Variante 2!

  • Auch hier empfehle ich dir Zettel und Stift, gerne auch ein sehr großes Blatt. Denn diese Methode ist eher intuitiver und kreativer und benötigt mehr Platz.
  • Schreibe in die Mitte des Blattes ein Wort, das zu dir passt und deine „Alleine-Zeit“ beschreibt (Me-Time, kinderfrei, selbstbestimmt).
  • Dann notiere rundherum, was dir in den Sinn kommt. Wohl gemerkt: Hier geht es nicht um deinen Wunsch-Zustand, sondern um den Ist-Zustand. Was tust du alles, wenn du alleine bist (weil die Kinder betreut sind, weil sie schlafen, weil sie sich alleine beschäftigen).
  • Wenn dir nichts mehr einfällt, schaue dir jeden einzelnen Punkt noch einmal an. Und zwar mit folgender Fragestellung: Was von diesen Dingen macht mich wirklich glücklich? Markiere dir mit einem bunten Stift die „Energiespender“.
  • Vielleicht ist schon einiges dabei. Dann gratuliere ich dir von ganzem Herzen. Vielleicht fällt die Liste jedoch auch sehr ernüchternd aus.
  • So oder so darfst du dir nun im zweiten Schritt (am besten erneut mit einem andersfarbigen Stift) aufschreiben, wie du deine Zeit tatsächlich gerne verbringen möchtest. Bremse dich dabei zunächst nicht, egal wie realistisch oder unrealistisch dir deine Ideen erscheinen.
  • Im letzten Schritt geht es nun darum zu schauen, welche der „Energiefresser“ du vielleicht streichen oder delegieren kannst um Platz zu schaffen für deine „Energiespender“.

Beide Wege sind übrigens ein Prozess – du wirst vermutlich nicht von heute auf morgen all die Energiefresser beseitigen können. Und einige werden vielleicht gar nicht aus deinem Leben verschwinden. Hier kann es helfen, deine Einstellung zu diesen Dingen zu verändern. Vielleicht entdeckst du ja mithilfe der Gewaltfreien Kommunikation hinter den vermeintlich unfreiwilligen Aufgaben die Schönheit der Bedürfnisse?

Trag dich hier ein – dann bist du bei unserem Mini-Kurs dabei und erhältst an 7 aufeinanderfolgenden Tagen je einen Impuls per Mail von uns!

Impuls #2 – Werde dir über dein Rollenbild als Mutter klar

Als Mutter überfordert - du darfst auf dich und deine Bedürfnisse achten

Ganz sicher hast du ein Bild davon im Kopf, was eine „gute Mutter“ ausmacht. Vermutlich ist dir dieses Bild jedoch in mehr oder weniger großen Teilen unbewusst. Bevor wir jedoch etwas verändern können, brauchen wir zunächst Klarheit über den Ist-Zustand. Hast du Lust, ein bisschen zu graben?

Wie wird’s gemacht?

Vielleicht hast du Lust, dich mit deiner Mutter darüber bei einer Tasse Tee auszutauschen? Oder du drehst mit einer Freundin eine Runde durch den Wald, und dabei stellt ihr euch gegenseitig Fragen? Vielleicht liebst du es aber auch, ganz im Stillen mit Stift und Papier auf die Suche nach verborgenen Erwartungen und Ansprüchen zu gehen?

Egal für welche Herangehensweise du dich entscheidest, folgende Fragen können dich unterstützen:

  • Wie habe ich meine eigene Mutter als Kind erlebt?
  • Gab es typische Sätze von ihr oder Handlungen?
  • Was will ich unbedingt genauso machen wie meine Mutter?
  • Was will ich unbedingt anders machen?
  • Was denke ich erwartet mein Partner oder meine Partnerin von mir in Bezug aufs Muttersein?
  • Welche Eigenschaften hat aus meiner Sicht eine gute Mutter?
  • Was „darf“ eine gute Mutter nicht?
  • Wenn ich an das denke, was ich in letzter Zeit irgendwo gehört oder gelesen habe (Social Media, Radio, Zeitung, Fernsehen), was wird von Müttern heutzutage erwartet?
  • Was war mir als Kind an meiner Mutter am allerwichtigsten? In welchen Momenten habe ich mich von ihr geliebt gefühlt?

Wie willst du als Mutter sein?

Nun kannst du einen Text aus der Ich-Perspektive verfassen, in dem du dich als Mutter beschreibstFormuliere es so, als sei es bereits Realität. Also beispielsweise: „Ich lasse in der Küche die dreckigen Teller stehen und spiele stattdessen lieber mit meinen Kindern, wenn draußen die Sonne scheint.“ Lies dir deinen fertigen Text mit der Zeit immer wieder durch und frage dich: Sind das die wirklich wichtigen Dinge für mich? Oder denke ich nur, andere erwarten das von mir? So wächst nach und nach dein realistisches Bild von dir als Mutter.

Wenn deine Kinder schon älter sind, dann kannst du sie natürlich auch fragen was sie besonders an dir mögen und was sie total nervt.

Ach übrigens: Ganz gleich, wie es aufällt und was am Ende dort steht – am allerwichtigsten ist, dass es DIR damit gut geht. Denn was bringt deinem Kind eine unglückliche Mutter, die sich zwar um alles kümmert und sich selbst immer hintenanstellt, aber unter dieser Last fast zusammenbricht?

Impuls #3 – Lerne NEIN zu sagen, um als Mutter seltener überfordert zu sein

Als Mutter überfordert - du darfst Nein sagen.

„Nein ist ein vollständiger Satz.“ – Dieses Zitat stammt von der amerikanischen Schriftstellerin Anne Lamott. Ich weiß nicht, wie es dir geht. Aber ich fühle mich vor allem dann als Mutter überfordert, wenn ich zu häufig „Ja“ gesagt habe. Obwohl ich eigentlich ein „Nein“ gefühlt habe. Oder ich mir gar nicht so sicher war, ob es eher ein „Ja“ oder „Nein“ ist, aber nicht unhöflich sein will oder es mir um Harmonie geht. Leider geht das mit der Harmonie sehr oft nach hinten los.

Denn wenn wir nicht aus vollem Herzen „Ja“ sagen können, sondern am Ende zähneknirschend oder mit letzter Kraft etwas tun, was wir eigentlich gar nicht wollen (oder schaffen), dann ist das jedes Mal wie ein Stein, der in unseren imaginären Rucksack kommt. Das belastet am Ende jede Beziehung, denn der Rucksack mit den Steinen wird immer schwerer – die Beziehung ist also immer mehr belastet.

Ressourcen-Check lässt dich weniger überfordert sein

Ein vorschnelles „Ja“ – ohne vorher unsere eigenen Ressourcen gecheckt zu haben – ist ein Garant dafür, in der Überforderung zu landen.

Mein Tipp: Verschaffe dir Zeit, wenn dich jemand um einen Gefallen bittet oder du eine Entscheidung treffen sollst. Du kannst zum Beispiel sagen: „Okay, ich checke gleich mal, wie es bei mir reinpasst und melde mich bei dir!“ oder „Du, da brauche ich einen Moment, um drüber nachzudenken. Ich sage dir Bescheid, okay?“ Bei Kindern ist wichtig, dass du ihnen einen möglichst überschaubaren, klaren Zeitrahmen nennst. Also beispielsweise: „Ich schreibe eben diese Mail hier fertig, und dann schaue ich direkt in meinem Kalender nach.“

Solltest du direkt ein klares „Nein“ haben – dann sage das bitte! Du kannst hier voll und ganz bei dir und deinen Bedürfnissen bleiben und auch durchaus dein Bedauern ausdrücken, dass du dieses Mal leider nicht helfen kannst. „Oh Mann, ich würde dich wirklich gerne unterstützen und bedaure es total – leider passt es bei mir gerade nicht rein. Ich habe mir vorgenommen, mich nicht mehr so schnell selbst in den Stress zu bringen und merke, mir wird das zu viel.“

Bei Kindern braucht es vorher vielleicht noch eine Runde Empathie, damit sie dein Nein gut hören können: „Ja, ich weiß wie super gerne du ins Schwimmbad gehst mit mir! Ich mag das auch – sehr sogar. Und gleichzeitig bin ich gerade so, so müde, dass ich jetzt Zeit auf dem Sofa brauche.“ Hier bitte keine Wunder erwarten: Das Kind ist vielleicht dennoch weiter wütend oder traurig und findet deine Bedürfnisse total „kacke“ und „gemein“. Aber es lernt damit, dass es wichtig ist, für sich selbst einzustehen.

Impuls #4 – Ein Unterstützer-Netzwerk springt ein, wenn du überfordert bist

Als Mutter überfordert - du musst es nicht alleine schaffen

Bei einem Vortrag von Artgerecht-Coach Wiebke Joormann-Scholz fiel es mir wie Schuppen von den Augen: Kein Wunder, dass sich viele in ihrem Muttersein oft überfordert fühlen! Wiebke fragte ihre Zuhörenden, wie viele Erwachsene es wohl braucht, um ein Kind zu betreuen. Die Antwort: 3-5. Einer, der sich ums Kind kümmert. Einer, der der Erwerbsarbeit nachgeht. Einer, der sich ums Essen kümmert. Einer, der sich ausruht. Schüttelst du gerade vehement den Kopf oder lachst vielleicht auch hysterisch und denkst dir: „Haha, sehr realistisch!“?

I know what you mean. Ich bin ja Mutter von Zwillingen und war einen Großteil des Tages mit ihnen alleine, von Anfang an. Zudem war noch ein knapp vier Jahre älteres Kind zu versorgen und der Haushalt zu organisieren. Irgendwie dachte ich, ich muss das alles alleine schaffen. Und scheiterte regelmäßig an meinen eigenen Ansprüchen (und wohl auch an meinem Stolz). Ich habe es auf die harte Tour gelernt, mir ein Netzwerk aufzubauen und Unterstützung aktiv einzufordern. Denn 2017 erkrankte ich an einer Depression und krempelte in den darauffolgenden eineinhalb Jahren mit Hilfe von Therapeut:innen und einer psychosomatischen Reha mein Leben systematisch um.

Lass es lieber nicht so weit kommen! Informiere dich über Angebote bei dir vor Ort wie Leihomas und -Opas, Babysitter, Elterninitiativen oder Schülergruppen die bei Einkäufen oder anderen Erledigen unterstützen. Manche Städte bieten auch einen Willkommens-Service für frischgebackene Eltern an, in dem auch verschiedene Betreuungs- und Unterstützungsangebote enthalten sind. Das sind nur einige der Möglichkeiten. Und ja, es ist nicht immer leicht, sich dieses Netzwerk aufzubauen – zudem kostet es oft Mut und viel Zeit und Energie. Doch diese lohnt sich nachhaltig.

Impuls #5 – Plane voraus – aber bitte mit Puffern

Als Mutter überfordert - mit den richtigen Tools realistisch planen

Auch wenn’s manchmal echt lästig erscheint: Gegen Überforderung hilft eine realistische (!) Planung. Bei uns hat sich folgende Kombination über die Jahre bewährt:

  • Bullet-Journal (für mich zum Strukturieren und Reflektieren)
  • Familienkalender (für die Transparenz und den Überblick)
  • Trello-Board (zur Klärung der Zuständigkeiten und zur Priorisierung)
  • WhatsApp-Gruppe (zur Ablage von Dokumenten wie Elternbriefen, Stundenplänen etc.)
  • klassische Pinnwand in der Küche (zur Verteilung von Aufgaben, zur Verdeutlichung des Tagesablaufs für die Kinder, Essensplanung etc.)

Natürlich schmeißen wir auch immer wieder Pläne um. Nämlich dann, wenn sich alles zu eng anfühlt. Dann habe ich mittlerweile gelernt (vor allem durch mein Bullet-Journal), mich von Terminen, Aufgaben und anderem zu trennen. Indem ich es rigoros durchstreiche oder auf einen anderen Zeitraum verschiebe, in dem ich dann diesem Thema eine Priorität zuweise. Denn: Unsere Tage haben eben nur 24 Stunden von denen wir auf jeden ausreichend viele mit Schlaf verbringen sollten. (Definiere bitte dein persönliches „ausreichend Schlaf“.)

Apropos Erholung: In eine realistische Planung gehören für mich auch zwei Dinge unbedingt mit rein:

  • Pufferzeiten (für Unvorhergesehenes, für Übergänge)
  • Pausen und Termine mit dir selbst

Ein Beispiel: Seit ein paar Monaten gehe ich regelmäßig ins Fitnessstudio. Das gelingt mir nur deswegen, weil ich jeweils am Wochenende für die Folgewoche feste Zeiten dafür im Kalender reserviere. Kann ich einen dieser Termine mit mir selbst aus wichtigen Gründen nicht einhalten, dann mache ich sofort einen Ersatztermin. Das solltest du dir (und deinen Zielen und Wünschen) auf jeden Fall auch wert sein. Mich macht das jedenfalls deutlich gelassener und zufriedener. Davon haben alle bei uns in der Familie etwas.

Extratipp: Mit Humor geht vieles leichter!

Überfordert zu sein geht mit viel Schwere und Frust, teils sogar echter Verzweiflung einher. Vielleicht hast du auch schon bemerkt, dass du innerlich verkrampfst und hart wirst, wenn du in diesen „Überforderungs-Modus“ kommst. Ein wunderbarer Gegenspieler kann hier der Humor sein.

Alle drei Kinder rufen gleichzeitig nach dir? Statt zu verzweifeln könntest du jetzt – schauspielerisch völlig übertrieben – damit beginnen, dich in mehrere Teile zu teilen und Kind 1 zu sagen: „Mein Arm ist schon auf dem Weg zu dir.“. Kind 2 bekommt ein Bein, Kind 3 den Kopf. „Ach nee, das klappt so nicht. Habt ihr ne Idee?“, könntest du deine Kinder schließlich mit gespielter Verzweiflung fragen.

Du hast einen Termin vergessen und dein Kind meckert deswegen mit dir? „Was bin ich heute wieder verschusselt. Wo ist denn noch gleich mein Kopf? Hast du ihn irgendwo gesehen?“ – Dann spielst du – wieder mit einer Portion Theatralik – wie du überall danach suchst. Wahrscheinlich wird dein Kind dich darauf hinweisen, dass er auf deinem Hals sitzt. Dann kannst du erleichtert festellen: „Puh, danke. Na zum Glück ist der angewachsen! Sonst würde ich den an manchen Tagen auch noch vergessen, so viel wie hier manchmal los ist.“

Mache die ersten Schritte raus aus der Überforderung im Muttersein mit mir gemeinsam!

Du hast dich irgendwie festgefahren und brauchst erstmal eine Person, die für dich alles etwas sortiert und dir – Schritt für Schritt – da raus hilft? Dann zögere nicht, ein kostenfreies Kennenlerngespräch mit mir zu vereinbaren. Darin bekommst du viel Raum und in mir eine empathische, unvoreingenommene Zuhörerin. Wir schauen gemeinsam, wie ich dich unterstützen kann. Hast du Lust?

Titelfoto: Africa Studio – stock.adobe.com

Birthe

Mama von Zwillingen und einer Großen, Trainerin für Gewaltfreie Kommunikation und Journalistin, lernt mit Begeisterung neue Dinge. Sie schwankt zwischen Freude und Verzweiflung über ihre lebendige Familie.

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